Wednesday, May 18, 2005

Review of GROUPAS latest concert in Holland - April 05

Folkforum (18.4.2005)

Groupa der absolute Höhepunkt beim trad.it-Festival in Groningen (18.4. 2005)

Es waren ca 1000 Leute auf dem Festival in Oosterpoort in Groningen. Es gab gute Konzerte von Riccardo Tesi und Värttinä. Das beste Konzert stand am Beginn des Festivals: die schwedische Band Groupa.
Es gibt nicht viele Festivalorganisatoren, die es schaffen eine Gruppe wie Groupa auf das Programm setzen. Eine Band die (in wechselnden Besetzungen) in den Jahren unter der Leitung des hervoragenden Geigers Mats Eden die schwedische Musik modernisiert indem sie ihr Jazz und minimalistische Musik zufügte.

Im Laufe der Jahre hatten wir bereits einige der skandinavischen Top-Perkussionisten gehört. Zum Beispiel Sara Puljula (Gjallarhorn), Frederik Gille (Bazar Bla) oder Andre Ferrari (Väsen). Jedoch die Perkussion von Terje Isungset von Groupa (spielt auch bei Utla) ist von einem noch höheren, fast überirdischem Niveau. Vollständig umgeben von einer großen Menge Perkussionsinstrumenten, verstärkt durch acht Mikrofone, zieht Isungset die Aufmerksamkeit auf sich, indem er durch minimale Hand- und Fußbewegungen eine ganze Reihe von Perkussionsgeräuschen hervor zu bringen versteht. Dieser Perkussions-Zauberer spielt auf „Strumpfhosen“ (nl. Kousenvoeten). Dies soll eine Umschreibung sein für seinen Spielstil. Subtil, funkelnd, zurückhaltend und doch überwältigend, immer im Gleichgewicht mit seinen musikalischen Partnern. Unglaublich schön!!

Die wunderbare Basis, die Isungset legt, bietet den anderen Mitgliedern von Groupa die Möglichkeit zu improvisieren. Und dann nicht aufdringlich sondern mit freien Tönen, die durch ein unglaublich musikalisches Timing genau an ihrem Platz sind, wie der Pianist Rickard Aström durchgängig zeigte. Improvisierte Konzerte mit Hand und Fuss (nl. „mit Kopf und Schwanz“. Höhepunktpunkt des Konzertes war ein langes ausgelassenes Perkussionssolo, auf das Aström mit minimalistischem Pianospiel reagierte. Das ergab ein Musikstück von einer Schönheit, die wir seit Jahren nicht mehr gehört haben.

Ein Konzert von Groupa fordert viel von den Zuhörern und der Umgebung. Ruhe und Konzentration, dann ist das Hin- und Herlaufen, leider bei einem Festival unvermeidlich, hinderlich. Zum Glück blieb es nur gering. Groupa nahm am Ende des Konzerts etwas „Druck vom Kessel“, indem sie eine fröhliche Polka spielten, bei der Flötist Jonas Simonsson noch ein Tänzchen mit zwei enthusiastischen Zuhörern wagte. Volles Lob für eine Organisation, die es schaffte, eine solche Gruppe ins Programm zu setzen.

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